
Schwarzer Rettich (Raphanus sativus L. var. niger) wurde zum Erhalt der Gesundheit schon vor über 4000 Jahren in Ägypten von Imhotep, einem Hohepriester und Mitbegründer der traditionellen ägyptischen Medizin empfohlen. Heute wird schwarzer Rettich im ganzen Mittelmeerraum verwendet und sowohl im österreichischen, als auch im deutschen Arzneibuch geführt. Die Knollen, der zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) zählenden Pflanze, enthalten eine Vielzahl an Vitaminen, wie Vitamin B1, B2, Vitamin A, sowie Vitamin C in hohen Mengen. So kann bereits ein Rettich den gesamten Vitamin-C-Bedarf eines erwachsenen Menschen abdecken. Zudem ist er auch reich an ätherischen Ölen, wobei vor allem den Senfölen die meiste Wirkung zugeschrieben wird. Senföle, wie Allysenföl oder Glucoraphasatin, wirken antibakteriell, schleimlösend, sowie entzündungs- und virenhemmend. Mit all seinen Inhaltsstoffen, ist der schwarze Rettich daher ein natürliches und bewährtes Hausmittel zur unterstützenden Behandlung und Prophylaxe von Husten, Heiserkeit und Angina.
Pünktlich sowohl zur Erntezeit des schwarzen Rettichs (auch Winterrettich genannt), als auch zum Start der Erkältungszeit, folgt ein einfaches Rezept des traditionellen Hustensirups, der auch für Kinder ab zwei Jahren bestens geeignet ist.
Zur Herstellung von ca. 50 ml Hustensaft benötigt man:
1 großen schwarzen Rettich (die Erntezeit beginnt meist Mitte Oktober, aufgrund der guten Haltbarkeit kann man sie aber mit etwas Glück bis Februar erwerben)
70 ml Honig (es kann jede Honigsorte zur Herstellung verwendet werden, solange er nicht zu fest ist, jedoch wirkt Lindenblüten- oder Brennnesselhonig besonders gut bei Erkältungssymptomen)
Zusätzlich benötigt man:
Schneidebrett und Messer
Mörser (kann auch durch Schüssel und Kochlöffel ersetzt werden)
Tasse/Glas
Tipp: Da der schwarze Rettich einen scharfen Eigengeschmack hat, der auch vom Honig nicht vollständig kompensiert wird, kann man für Kinder zusätzlich 2-3 kleine Stücke Kandiszucker verwenden.
Herstellung:
Den schwarzen Rettich aushöhlen, wobei ein großzügiger Rand gelassen wird. Das beim Aushöhlen erhaltene weiße Fruchtfleisch, wird in ca. 0,5 cm große Stücke geschnitten und gut mit dem Honig verrührt. Dabei sollten die Rettichstücke mittels Mörser oder Kochlöffel leicht angepresst werden.

Bevor der Honig mit den getränkten Rettichstücken zurück in den ausgehöhlten Rettich gegeben wird, wird mit einer Nadel drei bis vier Mal durch den Boden des Rettichs – dort wo die Wurzel ansetzt – gestochen, sodass eine kleine Öffnung entsteht. Bei Bedarf kann man jetzt zwei bis drei Stücke Kandiszucker hinzufügen. Danach setzt man den mit Honig befüllten Rettich auf ein Glas oder eine Tasse, wobei man es mit dem „Rettichdeckel“, der vorher abgetrennt wurde oder einem kleinen Teller zudecken kann. Während der Honig langsam in die Tasse tropft, werden die wertvollen Inhaltsstoffe des Rettichs durch die hygroskopische Wirkung des Zuckers im Honig extrahiert. Nach und nach sammelt sich der erste Löffel des fertigen Sirups in der Tasse. Sobald der gesamte Honig durchgetropft ist, kann man die Rettichstückchen entfernen, den ausgehölten Rand um eine Schicht erweitern und den Vorgang wiederholen. Dabei sollte man nicht vergessen, das Loch erneut nachzustechen, da es durch den Honig leicht verklebt. Auf diese Weise kann man einen Rettich, je nach Größe, für zwei bis drei Durchläufe verwenden.

Tipp: Wenn die Erkältung nicht nur einen selbst, sondern auch die restliche Familie erwischt hat, ist es am besten, gleich mehrere Knollen Rettich anzusetzen, um genügend Hustensirup zu erhalten.
Dosierung:
Für Kinder ab 2 Jahren: jeweils 1 Teelöffel maximal 3-mal täglich
Für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene: jeweils 1 Esslöffel 3-4-mal täglich
Tipp: In einem verschlossenen und am besten blickdichten Gefäß (zum Beispiel Braunglas oder Keramiktasse) ist der Hustensirup mindestens eine Woche im Kühlschrank haltbar.
Disclaimer/Haftungsausschluss :
Ein Hausmittel kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Wenn eine Besserung der Symptome nicht binnen drei Tagen eintritt, sollte jedenfalls eine Ärtzin bzw. ein Arzt aufgesucht werden.
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